August Bier (1861−1949) führte am 16. August 1898 zum ersten Mal eine örtliche Betäubung durch Einspritzung des örtlichen Betäubungsmittels Cocain in den Rückenmarkraum durch und wurde damit zum Entdecker der Spinalanästhesie.
Er begann seine medizinische Laufbahn im Jahre 1888 bei Friedrich von Esmarch (1823 −1908), der damals die Königliche Chirurgische Klinik des akademischen Krankenhauses zu Kiel leitete. Am 23. November 1889 (einen Tag vor seinem 28. Geburtstag) erlangte er die venia legendi der Medizinischen Fakultät der Christian Albrechts Universität zu Kiel und wurde dort am 29. November 1895 zum außer- ordentlichen Professor ernannt.
Nach Stationen als Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik in Greifswald (1899) und der Chirurgischen Universitätsklinik in Bonn (1903) wurde er 1907 an die Medizinische Fakultät der Universität Berlin berufen und als Nachfolger von Ernst von Bergmann (1836−1907) zum Direktor der Chirurgischen Universitäts- klinik Berlin, Ziegelstrasse bestellt.
Kurzfassung des Beitrags: August Bier (1861 - 1949) und die Geschichte der Spinalanästhesie.
In: Stoeckel H (Hrg.) Deutsche Anästhesie-Pioniere der ersten 100 Jahre - 1847 bis ca. 1950, Bonn, DCS Überlingen 2011